Das Reise-ABC

Ob Kurztrip, Fernreise oder Aktiv-Urlaub: Wie Ihr gesund durch den Urlaub kommt, und was Ihr für Eure Reise beachten solltet. In diesem Sinne: schöne Sommerferien!

A – Auslandskrankenschein: Einen Auslandskrankenschein benötigt Ihr nur bei bestimmten Reisen. Damit ist die Übernahme bestimmter Behandlungskosten bei Krankheit gesichert. In den meisten europäischen Ländern wurde er von der Europäischen Krankenversicherungskarte /EHIC) abgelöst.

B – Brille: Sonne kann nicht nur die Haut, sondern auch unsere Augen schädigen. Vor allem am Strand, im Wasser und im Schnee solltet Ihr deshalb eine Sonnenbrille tragen, die alle UV-Strahlen bis zu einer Wellenlänge von 400 Nanometern herausfiltert. Achtet beim Kauf auf die Aufschrift „UV 400“ oder „100 Prozent UV-Schutz“.

C- Chronisch krank: Menschen mit Behinderung oder chronischer Erkrankung sollten ihre Reise sorgfältig planen: Ist eine barrierefreie Anreise möglich? Was muss ich bei der Sicherheitskontrolle beachten, wenn ich einen Herzschrittmacher, eine Insulinpumpe, eine Prothese oder eine mobile Dialyseeinheit habe? Wie lagere ich meine Medikamente unterwegs richtig? Tipps und Checklisten gibt es zum Beispiel auf www.tropeninstitut.de.

D – Durchfall: Der Klassiker auf reisen! Unser Darm ist mit den ungewohnten Keimen mitunter überfordert. Eine gewöhnliche Reisediarrhö tritt meist in den ersten Urlaubstagen auf und dauert nur ein paar Tage. Falls es Euch richtig erwischt: trinkt genug! Bei länger anhaltendem, blutigem oder schleimigem Durchfall, Fieber oder starkem Erbrechen: Abzug Arzt!

E – Ernährung: Vorsicht beim Essen und Trinken ist die beste Vorbeugung gegen Magen-Darm-Erkrankungen. Das gilt bei allen rohen oder kühlungsempfindlichen Produkten. Merkt Euch folgende Regel: „Koche es, brate es, schäle es oder vergiss es!“ Achtung: Das gilt oft auch für Leitungswasser.

F – FSME: Zecken können Euch mit Borreliose oder FSME, einer gefährlichen Form der Hirnhautentzündung, infizieren. Tragt bei Ausflügen lange Kleidung und geschlossene Schuhe und sucht Euch sorgfältig ab. Am besten schützt die FSME-Impfung.

G -Gifttiere: Schlange, Spinnen oder Insekten – in vielen Gebieten müsst Ihr Euch auf giftige Tiere oder Krankheitsüberträger gefasst machen. Denkt an Impfungen, Insektensprays und geeignete Kleidung. Streichelt keine wild lebenden Tiere, schüttelt Schuhe und Kleidung vor dem Anziehen immer aus und tretet bei Touren im Gelände kräftig auf.

H – Hitze: Hohe Temperaturen können unseren Körper belasten – das gilt insbesondere für Ältere ab 65 Jahren, Menschen mit Vorerkrankungen sowie Babys, Kleinkinder und Schwangere. Denn Hitze kann zu plötzlichem Blutdruckabfall, Kreislaufkollaps oder Hitzschlag führen. Haltet Euch an heißen tagen besser im Kühlen auf und trinkt viel Wasser und Tees. Übrigens: Viele Medikamente müssen ebenfalls vor Hitze geschützt werden.

I – Impfung: Vereinbart vor Eurer Reise eine Impfberatung beim Hausarzt oder einer Impfstelle.

J – Jetlag: Große Zeitverschiebungen bringen unseren körpereigenen Biorhythmus durcheinander. Die Folgen können etwas Schlafstörungen, Erschöpfung und Verdauungsprobleme sein. Am besten bereitet Ihr Euch vor dem Flug vor, indem Ihr länger schlaft oder früher aufsteht. Nach der Reise: einen Ruhetag einlegen.

K – Kompressionsstrümpfe: Lange Flug- oder Autoreisen können Thrombosen begünstigen, weil man die Beine über viele Stunden kaum bewegt. Je länger der Flug oder die Fahrt, desto höher das Risiko. Aber: Die Gefahr für gesunde Menschen ist sehr gering. Kniehohe Kompressionsstrümpfe können dennoch sinnvoll sein. Außerdem hilft: genug Wasser trinken und immer mal wieder aufstehen.

L – LSF: Der Lichtschutzfaktor (kurz: LSF) gibt an, wie viel länger man sich eingecremt der Sonne aussetzen kann, ohne nenne Sonnenbrand zu bekommen. Menschen mit heller Haut können etwa zehn Minuten in der Sonne bleiben. Cremen sie sich mit LSF 30 ein, erhöht sich der Schutz theoretisch auf 300 Minuten (10 Minuten x 30). Aber: Der volle Schutz wird nur selten erreicht, weil wir zu wenig Creme auftragen. Hier gilt: Nur viel hilft viel! Tragt mindestens LSF 30 auf, bei heller Haus LSF 50.

M – Medikamente: Müsst Ihr regelmäßig Medikamente einnehmen, solltet Ihr Euch vorher zum Beispiel in der Apotheke informieren: Wie lagert Ihr Eure Medikamente unterwegs richtig? Braucht Ihr ein Attest für den Sicherheitscheck am Flughafen oder für den Zoll? Und müsst Ihr die Einnahme auf die Zeitverschiebung anpassen?

N – Notruf: Im Notfall gilt europaweit die Notrufnummer 112. Von dort aus werdet Ihr weitergeleitet – die Kommunikation findet häufig auf Englisch statt. Bei reisen außerhalb Europas sucht Ihr am besten im Internet nach der „Emergency Number + Land“. Eine Übersicht über die Notrufnummern aller Länder findet Ihr auf www.tropeninstitut.de.

O – Ohrendruck: Viele Flugpassagiere haben bei mStart oder bei der Landung einen unangenehmen bis schmerzhaften Druck auf den Ohren. Dagegen helfen (Kaugummi-)Kauen, herzhaftes Gähnen oder das sogenannte Valsalva-Manöver: Nase zuhalten und bei geschlossenem Mund ausatmen. Bei Babys helfen Schnell, Flasche und Stillen.

P – Post-Holiday-Syndrom: Der Urlaub ist vorbei, der Alltag geht wieder los – und viele erwischt dann erst mal ein Stimmungstief, auch als Post-Holiday-Syndrom bekannt. Körper und Geist fällt es schwer, vom Urlaubs- in den Arbeitsmodus zu wechseln, und sie reagieren mit Lustlosigkeit und Überforderung. Das hilft: Versucht einen sanften Wiedereinstieg zu finden und plant Unternehmungen, auf die Ihr Euch freut.

Q – Quallen: Autsch! Der Kontakt mit giftigen Quallen kann sehr schmerzhaft oder sogar gefährlich sein. Die Behauptung, Urin würde helfen, hält sich hartnäckig, ist aber falsch. Wurdet Ihr gestochen, verlasst sofort das Wasser, denn es drohen Kreislaufprobleme. Spült die Stelle mit Salzwasser ab. Entfernt alle Tentakelreste zum Beispiel mit einer Pinzette. Gegen die Schmerzen helfen Kühlpacks und Schmerzmittel. Bei großflächigen Verletzungen, starken Schmerzen oder ungewöhnlichen Symptomen wie Atemnot oder Herzrasen: ab zum Arzt!

R – Reisekrankenversicherung: Weltweite Kostenrückerstattung für die Behandlung akuter Beschwerden und Kostenübernahme für einen Rücktransport: Für wenige Euro im Jahr könnt Ihr Euch mit einer Reisekrankenversicherung absichern.

S – Schwanger reisen: Darf man in der Schwangerschaft fliegen? Bei gesunden Schwangeren ist meist nichts gegen eine Flugreise einzuwenden. Haben werdende Mütter aber Vorerkrankungen, Beschwerden oder Komplikationen, sollten sie Rücksprache mit ihrem Arzt halten. Ab der 36. Schwangerschaftswoche lehnen Fluggesellschaften häufig eine Beförderung ab, das das Risiko einer Geburt an Bord zu hoch ist.

T- Telemedizin: Sonnenstich oder Ausschlag im Urlaub? Telemedizin ermöglicht eine medizinische Versorgung aus der Ferne – zum Beispiel per Telefon, Videosprechstunde oder App.

U – Übelkeit: Ob im Auto, Bus oder Schiff: Vielen Menschen wird auf Reisen schlecht. Kinder sind besonders anfällig. Was hilft? In Auto oder Bus am besten vorn sitzen  und den Blick auf die Straße richten . Im Flieger liegt der ruhigste Platz über den Tragflächen, auf dem Schiff schaukelt es mittig am wenigsten. Helfen können auch Arzneimittel gegen Reiseübelkeit.

V – Viel Spaß: Vergesst bei allen Vorbereitungen und anderen Reiseherausfordungen nicht, Euren Urlaub zu genießen. Handy weg, Kopf aus und einfach Spaß haben!

W – Wasser: Die Sonne brennt? Denkt daran, genug Wasser zu trinken. Aber Vorsicht: In vielen Ländern solltet Ihr auf Leitungswasser verzichten. Das gilt auch fürs Zähneputzen oder bei Eiswürfeln. Außerdem: Achtet beim Kauf auf verschlossene Flaschen. Gerade in ärmeren Ländern werden Getränke manchmal mit verunreinigtem Wasser gestreckt.

X – Xenophobie: Der Begriff bedeutet „Fremdenangst“ und beschreibt ablehnende Haltung gegenüber Personen, die als fremd oder andersartig empfunden werden. Bildung, Reisen und Kontakt mit Menschen aus anderen Kulturkreisen helfen, Xenophobie abzubauen.

Y – Yoga: Yoga, Pilates oder Rückenschule im Urlaub? Unbedingt!

Z – Zoll: Menschen mit Asthma, Diabetes, Bluthochdruck oder anderen Erkrankungen  müssen ihre Arzneimittel stets bei sich tragen. Grundsätzlich dürft Ihr Eure Medikamente aus Deutschland ausführen . auch wenn sie unter das Betäubungsmittelgesetz fallen.