Kleine Alltagshelfer – therapeutische Mudras

Mudras sind spirituelle Handhaltungen, die in deine regelmäßige Yogapraxis eingeflochten werden können. Was viele nicht wissen: Es gibt therapeutische Mudras mit heilender Wirkung. Heute zeigen wir dir Mudras zur Entgiftung und für eine gute Verdauung.

Dir sind Mudras vielleicht auch schon einmal begegnet. Das Zusammenführen der Handflächen vor Beginn der Yoga-Praxis zum Beispiel (Anjali Mudra) oder während der Meditation das Bilden eines Kreises mit Zeigefinger- und Daumenkuppe (Jnana oder Chin Mudra), um Energien zu bündeln.

Mudras sind aber keine rein symbolischen Gesten, wie es vielleicht auf den ersten Blick scheinen mag. Sie haben eine ganz reale, spürbare Wirkung: So können sie helfen den Atem zu vertiefen, die Aufmerksamkeit zu zentrieren oder das Gedächtnis und die Konzentration zu verbessern. In vielen Kulturen werden sie aber auch bei verschiedenen Beschwerden als therapeutisches Mittel eingesetzt – etwa zur Linderung von Kopfschmerzen, Stresssymptomen, Schlaflosigkeit und depressiven Verstimmungen.

Diese therapeutischen Mudras beruhigen das gesamte Nervensystem und können so erheblichen Einfluss auf Körperenergien und Stimmungen haben.

1. Kayakalpa Mudra für die Entgiftung

 

Kaya heißt „Körper” und auch „Haut”. Kalpa bedeutet „Zeitalter”, „Verwandlung” oder „Verjüngung”. Kaya Kalpa bedeutet demnach dem Körper ein neues Lebensalter zu geben und ihn entsprechend zu transformieren. Das Kayakalpa Mudra unterstützt dich bei mentalen und körperlichen Entgiftungsprozessen, wenn du zum Beispiel eine Entschlackungskur machst. Es regt die Verdauung an und fördert die Reinigung und Klärung auf allen körperlichen Ebenen.

So führst du das Kayakalpa Mudra aus:

  1. Setze dich bequem mit aufrechtem Rücken hin.
  2. Lege dann in beiden Händen den Daumen an die Innenkante des dritten Ringfingerglieds. Lege deine Hände dabei so auf deinen Beinen oder ähnlichem ab, dass deine Schultern und Arme dabei entspannt sein können.
  3. Halte dies so lange, wie du es als angenehm empfindest oder es brauchst.

Das Mudra kann je nach Bedarf oder dreimal täglich mit leerem Magen gehalten werden.

2. Mushti Mudra für die Verdauung

 

Das Mushti Mudra fördert die Verdauung, kann gegen Verstopfung oder Bauchkrämpfe helfen und stimuliert die Leber- und Magenenergie. Auf mentaler Ebene unterstützt es dich dabei, dich abzugrenzen und deine Willenskraft sowie Selbstvertrauen zu stärken. Eine Faust kann deine erste Hilfe sein beim Abbau von überschüssigen Energien und Aggressionen.

So führst du das Mudhti Mudra aus:

  1. Setze dich bequem mit aufrechtem Rücken hin.
  2. Beuge nun die Finger in jeder Hand nach innen zu einer Faust und lege dabei den Daumen über den Ringfinger.
  3. Visualisiere dabei, wie du dich Herausforderungen stellst, um sie bewusst und im Einklang mit dir selbst zu meistern. Lege deine Hände dabei so ab, dass deine Schultern und Arme dabei entspannen können.
  4. Halte das Mudra solange, wie du es als angenehm empfindest.

Diese Mudra kannst du regelmäßig praktizieren, oder immer bei Bedarf.